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Arbeitspaket 2 | Nachhaltige Forstwirtschaft und agroforstliche Landnutzung

Im Arbeitspaket 2 wollen wir den Einfluss von Landnutzungstypen auf Wälder und Waldstrukturen untersuchen und einschätzen. Dies wird auf der Basis von Landschaftsausschnitten und Satellitenbildern ausgeführt. Daten zur Kohlenstoffspeicherung, Artenvielfalt, Baumbestand, Zuwachs von kommerziellen Holzarten und Landnutzungshistorie werden gesammelt. Der Zustand von Primär und Sekundärwäldern, Forstplantagen und agrarforstwirtschaftlichen Flächen wird dazu analysiert und bewertet.

Diese Daten erlauben Rückschlüsse, bis zu welchem Umfang die vorangegangene Nutzung nachhaltig war und wieweit sie den ökonomischen, ökologischen und sozioökonomischen Anforderungen entspricht. Wir wollen weiterhin untersuchen, inwiefern der heutige Waldzustand das Resultat von nachhaltiger oder nicht-nachhaltiger Bewirtschaftung ist und ob agrarforstwirtschaftliche Systeme eine sinnvolle Alternative zur rein landwirtschaftlichen oder rein forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung darstellen.

Anhand dieser Analysen wollen wir Empfehlungen für ein nachhaltiges Waldmanagement und multifunktionale Waldlandschaften herleiten. Die Ergebnisse sollen in internationale forstpolitische Prozesse einfließen, die durch nachhaltige Nutzung forstlicher Ressourcen zum Walderhalt beitragen sollen.

  • Welche Auswirkungen hatten verschiedene Landnutzungssysteme auf die Waldverteilung in der Vergangenheit? (in Kombination mit Arbeitspaket 1 und 3)
  • War die Waldnutzung bisher nachhaltig? Werden zukünftig Kohlenstoffsenken und Baumvielfalt erhalten?
  • Welche Erträge werden/wurden mit verschiedenen Landnutzungssystemen erzielt? (in Kombination mit Arbeitspaket 3)
  • Wie kann die Nachhaltigkeit von bestehenden Landnutzungssystemen verbessert werden?
  • Wie hoch sind die Erträge aus verbesserten Landnutzungsformen? Zu welchen Kosten werden diese produziert?

Zunächst wird eine Stratifizierung von Waldtypen (Primär-/ Sekundärwälder, Forstplantagen, Agroforstflächen) anhand von Satellitenbildern durchgeführt. Auf dieser Grundlage erfolgt eine Differenzierung in

  • Primärwald: Niedrige gegenüber hoher Nutzungsintensität
  • Sekundärwald: Niedrige gegenüber hoher Nutzungsintensität
  • Plantagen: Niedrige gegenüber hoher Nutzungsintensität
  • Agroforstflächen: Einfache gegenüber komplexen Systeme

Die Datenerhebung wird anhand standardisierter Aufnahmeverfahren (SYNNOTT 1979) durchgeführt. Die Größe der Erhebungsflächen beträgt 25 x 25m. Ein Viertel aller Erhebungsflächen wird als dauerhafte Beobachtungsfläche (Größe 100 x 100m) eingerichtet, auf denen der Zuwachs der Bäume (>25 cm BHD) mit Hilfe von Zuwachssbändern erhoben wird.

Eine Wiederaufnahme nach 3 Jahren ermöglicht die Bestimmung des durchschnittlichen Volumenzuwachses der Bäume und kann als Grundlage für die Berechnung der nachhaltigen Holzerntemenge dienen. Die Erhebungsflächen in Forstplantagen und auf agrarforstwirtschaftlichen Flächen betragen 10 x 10m.

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