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Arbeitspaket 4 | Governance

Das PES-Projekt im Rahmen von LaForet wurde zum 31.12.2020 abgeschlossen.

Governance ist ein Schlüsselthema bei der Reduzierung von Abholzung und Walddegradierung in den Tropen. Governance wird als breit angelegter und umfassender Ansatz angesehen, der (i) Legislatur und Institutionen (ii) Eigentums-und Nutzungsrechte (iii) Landnutzungsplanung sowie (iv) die Gewinnteilung beinhaltet.

Internationale Waldpolitikprozesse unterstützen dieses Konzept. In vielen Ländern wurden während der letzten Dekaden de jure vielversprechende Rahmenbedingungen geschaffen. De facto bleiben die Bedingungen vor Ort aber häufig verbesserungswürdig. Besonders die institutionellen Strukturen sind ineffektiv oder fehlen, und gesetzliche Rahmenbedingungen werden kaum umgesetzt. Dies bedingt eine schwache Grundlage für die Entwicklung von nachhaltigen Politikansätzen.

  • Können Gebiete mit vielversprechenden de jure Strukturen (legale Rahmenwerke, Verantwortungen, Institutionen, formale Besitzrechte) identifiziert und unterschieden werden von solchen, die mehr Entwicklung bedürfen?
  • Welches sind die de facto Unterschiede zu den formell definierten Strukturen? Wie kann „Governance“ räumlich definiert und beschrieben werden?
  • Was fördert Entwicklung und Einführung von Waldbewirtschaftung auf unterschiedlichen Ebenen, was sind Hindernisse und Barrieren?
  • Welche Governance Indikatoren sind bei verschiedenen Institutionen anwendbar? Welche Bedeutung haben partizipative Ansätze? Wie können verschiedene Interessenvertreter eingebunden werden?
  • Hat „good governance“ Auswirkungen auf den Waldzustand und die sozioökonomischen Bedingungen von lokalen Landnutzern (in Kombination mit Arbeitspaket 2 und 3)?

Das Projekt kombiniert quantitative und qualitative Ansätze. Einerseits basiert es auf Indikatorsystemen die unter der Schirmherrschaft der Weltbank (KISHOR, KENNETH 2012) oder dem World Resources Institute (DAVIS et al. 2013) entwickelt wurden.

Andererseits sind qualitative Methoden und Bewertung von Experten unverzichtbar (z. B.WERTZ-KANOUN-NIKOFF, MCNEILL 2012). Die de jure Situation wird basierend auf Literaturstudien dokumentiert und analysiert; zusätzliche Informationen werden in den Ländern auf unterschiedlichen Ebenen (national, regional, lokal, Haushalte) erfasst.

Die de facto governance wird anhand von Experteninterviews und teilnehmenden Beobachtungen erfasst. Auf nationaler und Gemeindeebene werden Entscheidungsträger identifiziert und um Interviews gebeten. Auf Gemeindeebene stellen Workshops eine Basis dar für Participatory Rural Appraisals (PRA). Haushaltsinterviews werden zur Triangulation genutzt und liefern weitere Detailinformationen. Governance Information wird somit räumlich explizit beschrieben und kann Institutionen zugeordnet werden.

Innerhalb des Arbeitspakets 6 stellt dieses die Basis zur Simulationen von Effekten von good governance auf Landnutzungstypen und auf die Wirksamkeit von Landnutzungssystemen (Arbeitspaket 2), sowieso auf die sozioökonomische Umwelt der Landnutzer dar.

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